Der Schleswiger Dom, offiziell bekannt als St. Petri-Dom zu Schleswig, erhebt sich majestätisch über die Stadt Schleswig und ist eines der bedeutendsten Bauwerke Norddeutschlands. Mit seiner fast 900-jährigen Geschichte, der beeindruckenden Architektur und einer Vielzahl historischer Kunstschätze zieht er nicht nur Gläubige, sondern auch Architekturliebhaber und Touristen aus aller Welt an. Der Dom ist weit mehr als nur ein Kirchenbau – er ist ein Symbol der Stadtgeschichte und eine spirituelle sowie kulturelle Landmarke im Herzen von Schleswig.
Das Wichtigste in Kürze:
- Der Schleswiger Dom wurde erstmals 1134 erwähnt und prägt das Stadtbild.
- Verschiedene Baustile – von der Romanik bis zur Neugotik – sind hier vereint.
- Der Bordesholmer Altar ist eines der wichtigsten Kunstwerke des Doms.
- Führungen und die Aussichtsplattform bieten spannende Einblicke und großartige Ausblicke.
- 2024 steht der Dom unter dem Thema „Leben, Sterben und Tod“ mit vielen begleitenden Veranstaltungen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte des Schleswiger Doms
Die Geschichte des Schleswiger Doms reicht fast ein Jahrtausend zurück und spiegelt die architektonischen und religiösen Entwicklungen in Norddeutschland wider. Die erste schriftliche Erwähnung des Doms stammt aus dem Jahr 1134, aber die Ursprünge des Baus liegen vermutlich noch weiter zurück. Um 1105 wurde der ursprüngliche Bau errichtet, der das Fundament für das spätere monumentale Bauwerk legte.
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte der Dom mehrere Bauphasen, die ihn stetig vergrößerten und veränderten. Um 1200 wurde das romanische Querschiff fertiggestellt, das bis heute erhalten ist. Zwischen 1275 und 1300 folgten der hochgotische Hallenchor und der berühmte „Schwahl“, ein überdachter Gang, der zur Sakristei führt und in Norddeutschland einzigartig ist.
Von 1200 bis 1408 wurde die romanische Basilika schließlich zu einer spätgotischen Hallenkirche erweitert, die heute das charakteristische Erscheinungsbild des Doms prägt. Der imposante 112 Meter hohe Westturm, der weithin sichtbar über die Stadt ragt, wurde erst zwischen 1888 und 1894 im neugotischen Stil hinzugefügt und bildet heute eines der Wahrzeichen Schleswigs.
Architektur und Besonderheiten
Der Schleswiger Dom vereint in seiner Architektur verschiedene Baustile, die von der Romanik über die Gotik bis hin zur Neugotik reichen. Diese Verschmelzung macht ihn zu einem der interessantesten Bauwerke Norddeutschlands. Das romanische Querschiff, das um 1200 entstand, gehört zu den ältesten Teilen des Doms und veranschaulicht die Ursprünge des Bauwerks. Die massiven Rundbögen und schlichten Formen zeugen von der Romanik, die in der damaligen Zeit vorherrschte.
Besonders prägnant ist der hochgotische Hallenchor, der zwischen 1275 und 1300 errichtet wurde. Seine filigranen Strebepfeiler und hohen Spitzbögen sind typische Elemente der Gotik, die im Dom harmonisch mit den älteren romanischen Strukturen verschmelzen. Auch der „Schwahl“, ein arkadenartiger Gang, der die Sakristei mit dem Dom verbindet, stammt aus dieser Epoche und ist ein besonderes architektonisches Juwel.
Ein weiteres Highlight ist der neugotische Westturm, der das Erscheinungsbild des Doms maßgeblich prägt. Mit seinen 112 Metern Höhe wurde er zwischen 1888 und 1894 erbaut und stellt eine imposante Ergänzung zur mittelalterlichen Bausubstanz dar. Von seiner Aussichtsplattform hat man einen atemberaubenden Blick über Schleswig und die umliegende Schlei-Region.
Wichtige Sehenswürdigkeiten
Der Schleswiger Dom beherbergt eine Vielzahl von Kunstschätzen und historischen Objekten, die ihn zu einem wahren kulturellen Schatzkästchen machen. Zu den herausragenden Sehenswürdigkeiten gehören:
- Der Dreikönigsaltar: Dieser gotische Altar aus dem frühen 14. Jahrhundert befindet sich im südlichen Nebenchor und zählt zu den ältesten erhaltenen Stücken im Dom. Die aufwändig geschnitzten Figuren und Szenen, die die Anbetung der Heiligen Drei Könige darstellen, zeugen von der hohen Kunstfertigkeit der damaligen Zeit.
- Die Bronzetaufe: Ein weiteres bemerkenswertes Stück ist die Bronzetaufe im Hochchor, die im Jahr 1480 geschaffen wurde. Sie zeigt auf kunstvolle Weise biblische Szenen und wird noch heute bei Taufzeremonien genutzt.
- Die Christophorus-Plastik: Über vier Meter hoch ist die geschnitzte Holzplastik des heiligen Christophorus, die vom bedeutenden Künstler Hans Brüggemann im 16. Jahrhundert geschaffen wurde. Sie beeindruckt nicht nur durch ihre Größe, sondern auch durch die detailreiche Darstellung des Heiligen, der das Jesuskind über einen Fluss trägt.
- Der Bordesholmer Altar: Als absolutes Prunkstück des Doms gilt der Bordesholmer Altar. Dieses Meisterwerk der Schnitzkunst, ebenfalls von Hans Brüggemann, entstand zwischen 1514 und 1521 und zeigt in 24 Szenen das Leben Christi. Die detaillierten Reliefs und Figuren machen ihn zu einem der bedeutendsten mittelalterlichen Kunstwerke in ganz Deutschland.
Diese außergewöhnlichen Kunstwerke machen den Schleswiger Dom zu einem bedeutenden Ziel für Kunstliebhaber und Historiker.
Der Schleswiger Dom heute
Der Schleswiger Dom ist heute weit mehr als nur ein historisches Bauwerk – er ist ein lebendiger Mittelpunkt des religiösen und kulturellen Lebens in der Region. Als Bischofskirche des Sprengels Schleswig und Holstein der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland spielt er eine zentrale Rolle im kirchlichen Leben. Regelmäßig finden Gottesdienste, Konzerte und Veranstaltungen statt, die nicht nur die Gemeindemitglieder, sondern auch Besucher aus nah und fern anziehen.
Neben seiner religiösen Funktion hat der Dom auch eine große kulturelle Bedeutung. Als eines der wichtigsten touristischen Ziele Schleswigs zieht er jedes Jahr Tausende von Besuchern an, die die beeindruckende Architektur und die historischen Kunstschätze bewundern. Besonders beliebt ist der Aufstieg zur Aussichtsplattform, die sich in 65 Metern Höhe befindet und einen unvergleichlichen Blick über Schleswig, die Schlei und die malerische Umgebung bietet.
Der Schleswiger Dom ist ein Ort, an dem Vergangenheit und Gegenwart auf einzigartige Weise miteinander verschmelzen – ein lebendiges Kulturdenkmal, das Tradition und Moderne in sich vereint.
Besucherinformationen
Der Schleswiger Dom ist täglich für Besucher geöffnet und lädt dazu ein, seine reiche Geschichte und beeindruckende Architektur zu entdecken. Je nach Jahreszeit gelten unterschiedliche Öffnungszeiten:
- Mai bis September: 9:00 bis 17:00 Uhr
- Oktober bis April: 10:00 bis 16:00 Uhr
Besucher können an einer der vielen Führungen teilnehmen, die einen tieferen Einblick in die Geschichte und die Kunstschätze des Doms geben. Ein besonderes Highlight ist der Aufstieg zur Aussichtsplattform auf 65 Metern Höhe. Von dort aus bietet sich ein spektakulärer Blick über die Stadt Schleswig, die Schlei und die malerische ehemalige Fischersiedlung Holm.
Neben den regulären Besichtigungsmöglichkeiten gibt es auch thematische Führungen und besondere Veranstaltungen. Im Jahr 2024 steht der Schleswiger Dom unter dem Thema „Leben, Sterben und Tod“, was durch zahlreiche Events wie Gesprächsabende, Vorträge und Ausstellungen begleitet wird.
Für Besucher, die eine spirituelle Erfahrung suchen oder einfach die Schönheit des Doms genießen möchten, ist dies ein lohnendes Ziel in Schleswig.
Weitere Informationen findest Du auf der offiziellen Webseite des Schleswiger Dom.
Fazit
Der Schleswiger Dom ist nicht nur ein beeindruckendes architektonisches Meisterwerk, sondern auch ein bedeutendes religiöses und kulturelles Zentrum in Schleswig. Mit seiner fast 900-jährigen Geschichte und der faszinierenden Mischung aus romanischen, gotischen und neugotischen Baustilen zieht er Besucher in seinen Bann. Die herausragenden Kunstwerke, darunter der Bordesholmer Altar und die Christophorus-Plastik, machen ihn zu einem einzigartigen Ort der Kunst und Geschichte.
Zugleich ist der Dom ein lebendiger Treffpunkt für die Menschen der Region, der durch Gottesdienste, Veranstaltungen und Konzerte seine Bedeutung bis heute behält. Ob als Touristenziel oder spiritueller Ort – der Schleswiger Dom ist ein Muss für jeden, der die Geschichte und Kultur Norddeutschlands erleben möchte.
FAQ – Fragen und Antworten
Wann wurde der Schleswiger Dom erbaut?
Der Schleswiger Dom wurde erstmals 1134 erwähnt. Der ursprüngliche Bau stammt aus der Zeit um 1105, und im Laufe der Jahrhunderte wurde der Dom stetig erweitert und umgebaut, um verschiedene architektonische Stile wie die Romanik, Gotik und Neugotik zu integrieren.
Was macht den Schleswiger Dom architektonisch so besonders?
Der Schleswiger Dom vereint mehrere architektonische Stile, darunter romanische, gotische und neugotische Elemente. Besonders beeindruckend sind das romanische Querschiff, der hochgotische Hallenchor und der neugotische Westturm, der mit 112 Metern Höhe die Stadtsilhouette prägt.
Welche Kunstwerke sollte man im Schleswiger Dom unbedingt sehen?
Zu den herausragenden Kunstwerken im Dom gehören der Bordesholmer Altar von Hans Brüggemann, die Bronzetaufe aus dem Jahr 1480, die Christophorus-Plastik und der gotische Dreikönigsaltar. Diese Werke sind Zeugnisse der hohen Kunstfertigkeit vergangener Jahrhunderte.
Kann man den Turm des Schleswiger Doms besteigen?
Ja, Besucher können den Westturm des Doms besteigen und die Aussichtsplattform in 65 Metern Höhe erreichen. Von dort bietet sich ein beeindruckender Blick über Schleswig und die Schlei-Region.
Welche Veranstaltungen finden 2024 im Schleswiger Dom statt?
2024 steht der Schleswiger Dom unter dem Thema „Leben, Sterben und Tod“. Es finden zahlreiche Veranstaltungen wie Gesprächsabende, Vorträge und Ausstellungen statt, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.